28.09.2009

Der Herbst steht auf der Leiter

...und malt die Blätter an, so beginnt ein Lied glaube ich und so kam es mir bei unserem letzten Trip nach Garmisch vor.

Wir sind also um zwei Uhr in der Nacht bei Regen in Richtung Bayern gestartet. Die Autobahn war natürlich voller LKWs und Transporter, die komischer Weise fast ausschließlich ein Kennzeichen hatten, welches beinahe den Schluss zuließ, wir sind in Richtung POL unterwegs und nicht nach Bayern. Nachts fahren ist nicht mein Fall, man sieht kaum was und die Markierung der Fahrbahnen lässt auch sehr zu wünschen übrig, was sich besonders bei Regen zeigt. Ich weiß ja auch nicht, da sagen sie in den Nachrichten: es wird so viel wie noch nie auf DEU Autobahnen gebaut, aber bei raus kommt nix Gutes, außer jeder Menge Staus und oft auch schwere Unfälle. GsD (Gott sei Dank) sind wir verschont geblieben so wohl mit Staus, als auch mit Unfällen. Im Berufsverkehr durch München zu fahren ist ja auch ne Zumutung, da wird ja noch mehr gebaut als bei uns, hatte ich das Gefühl.
Aber zumindest begrüßte uns der Morgen mit Sonnenschein.
Unser Ziel war das Riessersee Hotol am besagten See oberhalb von Garmisch.
Während die Herren und Damen vom DHBV ihrer Arbeit nachgingen, konnte ich mich mit der Umgebung vertraut machen und die war nicht hässlich.
Leider plagte mich die Flu, wie die Engländer zu sagen pflegen und somit waren Sauna und Schwimmhale leider tabu. Am Nachmittag konnte ich meinen Schatz überreden, mit mir zur Aulu Alm zu laufen, da ich mir fest vorgenommen hatte, endlich mal wieder einen zünftigen Kaiserschmarrn zu essen, den mir zwei Wanderinnen empfohlen hatten und ihm hatte ich ein schönes Hefeweizen in Aussicht gestellt. Wir wanderten also los - angegeben waren 25 Minuten Fußweg - er meinte gefühlte 10 km :), aber er läuft eben nicht sehr gern. Dort fast verdurstet angekommen, wurden wir von einer schwarzen Tafel an der Eingangstür mit der Aufschrift: "Donnerstag Ruhetag" empfangen. Oh je, dieser Schreck und diese Enttäuschung und dieser Durst - es gibt nichts schlimmeres als Durst, oder? Der Weg zurück war ja wie gefühlte 20 km, aber wenigstens schien die Sonne und im Hotel wartete ein aufmerksamer Kellner schon auf unsere Bestellung. Den Kaiserschmarrn habe ich am Samstag nachgeholt und der war wirklich lecker, aber auch so gehaltvoll, dass ich für eine Weile geheilt bin.
Am Freitag fuhren vier Busse in Richtung Wiesn, jedoch ohne uns, das wollte ich mir nicht antun. Wir zogen es vor, auf die Zugspitze zu fahren, nachdem wir zuvor einen kleinen Spaziergang am Eibsee zur Überbrückung der Wartezeit bis zur Abfahrt der Seilbahn gemacht hatten. Das Wetter war nicht optimal, aber wer weiß, ob ich da jemals wieder hinkomme und oben riss der Himmel auch immer wieder auf. Ein Bierchen im Höchsten Biegarten Deutschlands bei herrlichem Sonnenschein zu trinken, hat doch echt was, oder? Ich bin davon überzeugt, dass wir mehr vom Tag hatten, als die Wiesnbesucher, die alle nicht sehr frisch aussahen bei der Ankunft im Hotel.
Am Samstag war ja überall herrliches Wetter, habe ich gehört, nur Garmisch hing voller Wolken, die so gar nicht verschwinden wollten, so dass ich endlich mal wieder zum Lesen kam. Ab Mittag habe ich dem Wetter getrotzt und bin gewandert und wurde wie schon erwähnt mit dem Kaiserschmarrn belohnt.
Am Abend haben uns die Bayern, die diese Tagung organisiert hatten, zu einem ihrer Hüttenabende eingeladen, mit entsprechender musikalischen Begleitung, wo normalerweise das Radio von kaputt geht, aber da gehörte es dazu. Den Schneewalzer mit Kuhglocken gespielt, hatte ich so auch noch nicht gehört - wer es mag? Ich habe es überlebt.
Aber das Gemeinste war ja wohl der Sonntag Morgen - strahlend blauer Himmel, die Berge im Morgenrot und wir mussten abreisen. Ob die was gegen uns haben?
Der geneigte Leser fragt sich sicherlich schon eine ganze Weile, was es mit meinem Zitat zu Beginn des Posts auf sich hat? Schaut die Fotos an, vielleicht kommt er drauf.



Garmisch 2009 DHBV

15.09.2009

Und wieder geht ein Sommer zu Ende

Ja sie lebt noch, auch wenn es fast schief gegangen wäre, aber Unkraut vergeht nicht und so kann auch ich hier wieder ein paar Zeilen zum Besten geben.
In meinem letzten Beitrag hatte ich mit einer Depriphase wegen des Wetters zu kämpfen, aber GsD begann kurze Zeit später dann doch endlich der Sommer und die Sonne streichelte meine Seele.
In den zweieinhalb Monaten habe ich auch einiges erlebt.
Ich bin ein Jahr älter geworden, was mir meine Familie und liebe Freunde auch recht versüßt haben, ich hatte einen wunderschönen Kurzurlaub mit meinem Kind und Enkelkind in meinem Segelverein verlebt, was auf dem Blog meiner Tochter bereits bilddokumentarisch festgehalten wurde, wir haben den 90. Geburtstag von Lilo gefeiert und last but not least hat das Kindl von meinem Schatz ein wunderschönes Mädchen zur Welt gebracht, was nicht nur den Kindsvater, sondern auch uns zu reichlich Tränen gerührt hat. (Das waren jetzt nur die highlights, es gab natürlich noch einiges mehr)
Aber das Großereignis war nun mal die Ankunft der kleinen Prinzessin in der Schweiz und wir warteten natürlich sehnlichst auf die Frage von den Kindern: Wann kommt ihr denn zu uns, die GsD auch bald kam und so machten wir uns am 06.09. auf den weiten Weg dorthin, dieses Mal mit dem Auto, es waren ja nur knapp 1000km.
Ich durfte den Anfang am Steuer machen und war guter Dinge - bis zu dem Punkt, an dem die Sonne intensiver wurde und ich meinen Schatz bitten musste, mir meine Sonnebrille aus meiner Tasche zu geben. Da waren wir schon kurz vor Hof.
Plötzlich erreichte mich die Frage: sage mal hast du eigentlich deine Tabletten dabei? Es wurde merkwürdig still, ich überlegte und kam zu dem Schluss: hier stimmt was nicht. Prompt kam der Ruf von der Beifahrerseite: fahr sofort rechts ran!
Toll wir waren auf der Autobahn und schnell mal rechts ran geht gar nicht. Die Kilometer bis zum nächsten Parkplatz wollten nicht enden, doch da war er und die Gewissheit: ich hatte das Wichtigste vergessen - traf mich wie ein Schlag.
Ja was soll das fragt sich der geneigte Leser, der nicht wissen kann, dass ich seit zwei Jahren die kleinen Pillen, die mit M anfangen, schlucke und wenn man damit plötzlich aufhört, schlimmste Entzugserscheinungen hervorrufen, die man seinem ärgsten Feind nicht wünscht.
Wie anfangs erwähnt - ich hab es überlebt, wobei mir die Erlebnisse am Tage sehr gut getan haben, nur nachts, da wollte ich manchmal lieber wieder zu Hause sein.
Man sollte eben so kurz vor der Abreise nicht anfangen eine Handtasche in eine andere Handtasche zu räumen und sich dabei von seinem drängelnden Schatz ablenken zu lassen - das weiß ich jetzt ganz sicher.
Der Anblick der kleinen Püppi hat mich aber immer wieder aufgebaut und ich freue mich schon auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen - und auf einen hoffentlich schönen Herbst, denn da haben wir auch wieder einiges vor.

Hier nun ein paar Fotos vom letzten Kurzurlaub.


Kurzurlaub CHE 09-09