05.04.2008

Der Leidensweg eines Rauchers

Wie überall, so ist auch auf meiner Arbeitsstelle absolutes Rauchverbot.
Dennoch hat mein oberster Boss, selbst ein bekennender Raucher, Mitleid mit uns Aussätzigen gezeigt und ein echtes Wartehaus, von den Leidensgenossen und -innen auch Bushaltestelle genannt, im Freien aufgestellt.
Wenn es dann heißt: wollen wir mal schauen, wann der Bus fährt, weiß ein jeder von uns, aha man könnte ja mal an die frische Luft gehen, sein Gehirn auslüften und dabei schnell seinem Laster fröhnen.
So geschehen auch am letzten Donnerstag.
Ein Mann und drei Frauen begeben sich also zu der besagten Bushaltestelle, natürlich vertieft in interessanten Gesprächen - böse Zungen sagen auch Tratsch dazu -.
Beim Verlassen des Hauses ist man natürlich sofort bemüht, seine Zigarette anzuzünden und achtet demzufolge nicht so sehr auf den Weg, denn man möchte ja auch um Himmels willen nichts von dem Gespräch verpassen - und da geschah es -
Ein Hindernis stoppte mich in Kniehöhe, ich beide Hände vor dem Mund beim Anzünden der Zigarette, konnte den Schwung des Anpralls nicht aufhlten und rollte rechtsseitig mit dem ganzen Oberkörper vorn über in das dahinterbefindliche Becken.
Ein Stunt, für den so manch einer hart trainieren müsste, gelang mir auf Anhieb.
Die Zigarette blieb ganz und an in meinem Mund, gebrochen habe ich mir auch nichts, aber meine Kollegin war kurz vor einem Herzinfarkt und schnappte nach Luft, wie ein Maikäfer, wenn ihr wisst, was ich meine. Keiner wagte zu lachen, nur ich konnte mich kaum noch halten und prustete laut los - natürlich ohne Zigarette im Mund.
Ich sagte nur: stellt euch mal vor, hier wäre jetzt schon Wasser drin gewesen, was häufig der Fall war nach Frühlingsbeginn, das wäre doch der absolute Horror gewesen, aber so...?
Spätestens da konnten die anderen sich auch kaum noch halten vor Lachen.

Was sagt uns das Ganze? Ich glaube, die Bushaltestelle sollte unbedingt verlegt werden.